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Aktuelles

2017
Das Jahr war geprägt durch viele grössere und kleinere Arbeiten an unserem Feriendomizil und viel Zeit für unseren neuen Hausgenossen, Dalmatiner Othmar. Das Ferienhaus bekam eine neue Küche, sowie einige neue Möbel. Der Umgang mit der Pool-Filterung musste erlernt werden, der Aussenbereich den eigenen Bedürfnissen und Ideen angepasst werden usw. Wer keine Arbeit mehr hat, sucht sich welche, so wurde spöttisch bemerkt. Nun, es mag vielleicht so aussehen, aber das war eigentlich vor der Pensionierung auch schon so. Nur auf dem Hinterteil sitzen und in die Ferne blicken ist nicht unser Ding. Neue Ideen werden geboren, wieder verworfen, andere umgesetzt und optimiert. Das ganze Spiel wird am besten mit Entwicklung und Fortschritt bezeichnet. Kurzum, wir fühlen uns in der neuen Behausung sehr wohl. Zum Meer sind es nach Osten, Süden und Westen nur ein paar Kilometer. Eine Landschaft mit grossen Feldern, Wald und vielen Wegen liegt direkt vor der Haustüre. Zur Stadt Pula und zu den Einkaufszentren sind es gerade mal 5 Kilometer.

26.08.2016
Wir haben den Kaufvertrag unterzeichnet. Ab heute sind wir keine Dauercamper mehr, obwohl unser Platz in Valalta bis April 2017 gesichert und bezahlt ist. Wir sind jetzt Eigentümer eines kleinen Ferienhauses mit Pool und wunderbarer ruhiger Lage, nicht weit von Pula entfernt. Jetzt steht auch unserem neuen Familienmitglied, ein Dalmatiner, nichs mehr im Wege. So war die Saison 2016 ausgefüllt mit dem Besichtigen von Immobilien von Rovinj bis Liznjan. Angebote gibt es zu Hauf, nur darf man eben den Bildern nicht trauen. So war manchmal Angebot und Wirklichkeit meilenweit voneinander entfernt und man war erstaunt, auf einer Terrasse statt Liegestühle ein paar Heuballen und Pferde anzutreffen.

24.03.2016
Ab heute hat der Campingplatz in Valalta seine Türen für die Dauercamper wieder geöffnet. Natürlich sind wir auch dabei. Die Fahrt nach Kroatien verlief diesmal wieder durch den Arlbergtunnel - Rosenheim - Salzburg - Karawankentunnel - Koper - Rovinj. Da wir bereits am 22. 3. losgefahren sind, bemerken wir vom Osterverkehr rein gar nichts. Zeitweise fast allein auf der Autobahn, konnte man die Fahrt so richtig geniessen. Mit Camper und Anhänger entfällt zudem der Ueberholstress, der leider recht viele "Reisende" befällt. Zwei Nächte auf dem Campinplatz Porton Biondi in Rovinj dienten zur Einstimmung für die kommenden 10 Tage auf Valalta.

Dezember 2015
Wir sind natürlich schon längst wieder im Ländle und im normalen Trott, das heisst, Zeit haben wir nicht wirklich. Aber etwas Neues gibt es tatsächlich. Der eine oder andere wird jetzt denken, dass der Reichtum ausgebrochen ist. Aber im Gegenteil, beschränkte Ressourcen führen zu bescheideneren Wünschen. Wir sind nun stolze Besitzer eines etwas älteren Segelbootes. Was wir an Geld eingespart haben, müssen wir in Handarbeit investieren. Aber man darf das Ganze ruhig als "Schnäppchen" bezeichnen. Eine Neptun 22 mit Doppel-Achs-Anhänger zum Preis von, na das lassen wir mal. Bis Anfang Mai wird nun der schwimmende Untersatz für die nächsten paar Jahre renoviert und modernisiert. Wieder etwas für die Rubrik "ka Ziit!".

19.08.2015
Endlich Regen. Die Landschaft in Kroatien hat es nötig. Was letztes Jahr üppiges Grün zeigte, präsentierte sich heuer eher in steppenmässigem strohgelb. Für micht bedeutet dies auch Zeit zu haben, resp. sich Zeit zu nehmen, wieder ein paar Zeilen zu schreiben. Ich weiss, die Zeitabstände zwischen den Neuigkeiten werden immer grösser. Nicht, dass es keine Neuigkeiten mehr gäbe, im Gegenteil. Es ist wie mit dem fotografieren. Wenn ich von einem Motiv begeistert bin, so vergesse ich oft den Fotoapparat hervorzunehmen, der würde nämlich das Staunen unmittelbar zerstören und die Begeisterung zu einer mechanischen Handlung entwerten.  

31.07.2015
Irgendwie ist es doch paradox, dass man als Rentner kaum Zeit findet, Buch über seine Erlebnisse zu führen. Meine momentane Immobilität, wobei das nichts mit Immobilien zu tun hat, sondern mit einem mich in der Mobilität einschränkenden Gichtanfall, schafft mir wieder etwas Zeit um Vergangenes Revue passieren zu lassen. Das Leben auf dem Campingplatz bereitet uns nach wie vor Freude und viel Abwechslung. Nicht nur auf dem Wasser, sondern auch über Land und kürzlich auf die Insel Cres und Losinj entdecken wir immer neue Landschaften und neue Eindrücke. Da wir mehrheitlich in der Vor- und Nebensaison unterwegs sind, können wir die Ausflüge ohne grossen touristischen Rummel geniessen. Klar, wir sind auch Touristen, der Unterschied ist jedoch, dass wir uns die Tage aussuchen können, an denen eben kein Rummel herrscht. Auch spielt Zeit für uns eine untergeordnete Rolle. Da der Juli überall wohl die meisten Touristenmassen aufweist, meiden wir diese Zeit und verbringen die Wochen mehr der weniger ruhig im Ländle. Am 5. August geht es dann wieder los Richtung Süden. Wir werden zwar eine kurze Zeit den Massentourismus zu spüren bekommen, aber Mitte August setzt schon die erste Rückreisewelle ein und es wird zusehends ruhiger werden.

25.05.2015
Die Hauptstrassen Kroatiens sind nicht wirklich für's Velofahren gemacht. Umso mehr bieten sich die vielen Nebenstrassen geradezu an. Die Strassenplaner haben dafür gesorgt, dass man auf diese Nebenstrassen nur kommt, wenn man eine Zeit lang die Hauptstrassen benutzt. Für diese Hauptstrassen ist natürlich das Auto das geeignete Fahrzeug. Findige Tüftler haben sich so ihre Gedanken gemacht undschon vor Jahren den sogenannten "Heckträger für die Anhängerkupplung" twickelt. Wer hat schon grosse Lust, die Velos für jede kürzere oder längere Ausfahrt auf dem Autodach zu transportieren. Die Dachhöhe der modernen SUV's ist für so einen Transport erst recht nicht geeignet. Ohne grösseren Kraftaufwand und auch für kleinwüchsige Alpenländler geeignet ist daher besagter Heckträger beherrschbar. Zwei Velos sind in Minutenschnelle aufgeladen und am Zielort wieder abgeladen. So macht Radfahren Spass. Dank dieser Erleichterung kamen unsere Velos wieder vermehrt im weiteren Umkreis zum Einsatz, da die nähere Umgebung mittlerweile abgegrast war. Heute führte unsere Ausfahrt über die Haupstrasse, damit natürlich per Auto, zum Limski Kanal und von da, auf Nebenstrassen, folgerichtig mit dem Velo, Richtung Dvigrad und zurück. Wenn die Strassenplaner die Hauptstrassen mit Radwegen ergänzen, wird eines Tages auch der Heckträger als nostalgisches  Transportgerät im Dorfmuseum zu bewundern sein und das Auto nur noch für wirklich lange Strecken benutzt werden.

12.05.2015
Wieder Wind aus Nordwest. Wir lassen den Kat diesmal an einer anderen Stelle ins Wasser und sind ruckzuck draussen. Wieder fahren wir in den Limski Kanal ein. Ein Anlegeversuch bei der Piratenhöhle scheitert wegen ungünstiger Stege. Da wir keine Fender mitführen, würden wir unsere Schwimmer riskieren und die sind bei einem Schlauchboot eben elementar und aus einem Schlauchboot würde schnell ein Tauchboot. So segeln wir weiter bis zu den Muschelbänken. Da wir bis dahin den Wind mehr oder weniger von hinten hatten, merkten wir gar nicht, dass dieser eigentlich recht kühl war. Beim zurückkreuzen hatten wir dann den Wind voll auf die Nase und es wurde damit merklich kühler, besonders wenn das Segel dem Steuermann auch noch Schatten spendet. Mit einer 12 Meter Kielyacht machen wir ein privates Rennen. Wir sind zwar am Wind schneller, aber die Yacht macht eindeutig mehr Höhe und hängt uns schlussendlich ab. Das Regattafieber fällt ruckartig in den Keller.


08.05.2015
Wind aus Norwest, wir transportieren den Kat am Vormittag Richtung Strand. Die Segel setzen wir noch am Strand, aufgrund der Windrichtung und der ungünstigen Ausfahrt kommt uns das besser vor. Dann Kat ins Wasser stossen, in den Wind richten, aufspringen, abfallen, Segel dicht holen und los geht die Fahrt. Rechts ein Holzsteg, links eine künstliche Landzunge aus Steinen und am Ende noch eine verankerte Badeplattform. Jetzt heisst es hin und her zu kreuzen und Höhe zu machen. Auf der Höhe der Badeplattform hat dann der Wind nicht mehr gereicht um den Kat durch den Wind zu bekommen. Die Plattform wird gerammt und einmal links herum mit Patenthalse umrundet. Dann geht plötzlich die Post ab und der Kat nimmt Fahrt auf. Wir sind im freien Wasser und haben nun mehr Raum zum Kreuzen. Mit max. 12,6 Knoten geht es dann in den Limski Kanal. Dort kontrolliert die Wasserpolizei gerade ein Motorboot, das dann den Uniformierten zurück zum Hafen folgt.  Wir bleiben unbehelligt. Nach zwei Stunden entspanntem Segeln legen wir wieder am Startplatz gekonnt mit einem Aufschiesser und backgehaltenem Gross sanft an. Am Nachmittag ist nur mehr leichter Wind aus derselben Richtung zu erahnen. Das Ablegen geht diesmal ohne Karambolage vonstatten und nach nur einer Wende sind wir schon im freien Wasser. Auf dem aalglatten Limski Kanal treffen wir einen Segler auf einem sogenannten Bananaboot mit Segel. Wer Bobby Schenk liest, weiss was das ist. Er ruft uns zu, wir sollen nicht zu weit raus segeln, sonst kommen wir heute nicht mehr zurück. Das weckt natürlich den Ehrgeiz und die Untiefentonne am Eingang des Limski Kanals muss einfach umrundet werden. So dümpeln wir zuerst in Richtung Koversada und dann wieder zurück in die Saline Bucht, natürlich mit Umrundung der Untiefentonne. Im Gegensatz zu heute Morgen steht die Welt still. Fahrt im Schiff ist nur an kleinen Wirbeln am Steuerruder zu erkennen, aber offenbar fahren wir. So suchen wir uns auf dem sonst spiegelglatten Wasser jene Stellen aus, wo ein bisschen Wind die Wasseroberfläche kräuselt. Der segelnde Warner ist inzwischen zurück gerudert. Mit Geduld, und ohne einen einzigen Ruderschlag schaffen wir es schlussendlich auch. Kurz vor dem Anlegen setzt der Wind wieder ein.

06.05.2015
27 Grad im Schatten. Der Schlauchboot-Katamaran ist fertig aufgebaut. Die Aufbauanleitung habe ich natürlich zu Hause gelassen, aber mein Gedächtnis lässt mich noch nicht im Stich. Der Aufbau ging problemlos von statten. Der Mast ragt nun in die Krone einer Steineiche vor unserem Vorzelt. Morgen wird das Boot dann seinem angestammten Element übergeben. Im Moment ist das Meer ideal, Wind aus Südwest und nur geringe Wellen.

03.05.2015
17 Grad Morgens um sieben. Tagsüber um die 20 Grad, windig. Wir besuchen wieder einmal die Altstadt und den Hafen von Rovinj und kommen gerade rechtzeitig, um die Einfahrt der Kreuzerregatta "Pesaro-Rovinj-Pesaro" mit zu erleben. Bei der Einfahrt in den Hafen von Norden kommend, müssen die Schiffe eine Schmalstelle passieren. Wenn nun der Wind von vorne kommt, muss in dieser schmalen Stelle gekreuzt werden. An sich kein Problem, wenn nun aber dutzende Schiffe gleichzeitig durch dieses Nadelöhr kreuzen müssen, so ist das ein Riesenspektakel. Da die meisten Schiffe mit italienischer Besatzung unterwegs waren, erhielt das ganze noch ein akkustisches Moment. Hafenkino vom feinsten. Um nicht irgendwo dagegen zu fahren, wurden ab und zu die Vorfahrtsregeln der christlichen Seefahrt in Manöver des letzten Augenblicks umgewandelt und mit viel Geschrei und Gestik eine Kollision verhindert. Da hatten es die Nachzügler einfacher. Eigentlich wollte ich unseren Gummikatamaran erst im Sommer aufbauen, aber angesichts dieser genossenen Bilder, wird das wohl in den nächsten Tagen geschehen. In einer Hafeneisdiele genehmigen wir uns einen Bananasplit und einen Cup Malaga, das ganze für 70 Kuna.

01.05.2015
Tag der Arbeit. Für uns, Tag der Abreise. Wir sind um 4.35 h losgefahren. Mangels eines durchfahrbaren Tunnels am Arlberg wählten wir die Route über München. Wie sich zeigte, keine schlechte Wahl, die GTI-Clubs aus verschiedenen Teilen Europas haben diese Strecke auch gewählt. Offenbar wird dieses Wochenende eine GTI-Treffen am Wörtersee in Kärnten abgehalten, das eigentliche Treffen ist zwar erst in zwei Wochen, aber wen stört das schon. Wie röhrende Hirsche fahren ein GTI nach dem anderen an unserem etwas langsameren Gespann vorbei. Wir sind natürlich mit Anhänger unterwegs. An den Raststätten sieht man die Lenker der aufgemotzten Boliden lässig wippend beieinanderstehen und den Gedankenaustausch pflegen, was wirklich im Leben zählt. Chrom, Lack, farbige Felgen. Beim Stau an der Zahlstelle des Katschbergtunnels wird der eine oder andere Hirsch nochmals zum Röhren gebracht, damit man weiss, was in Kärnten abgeht. Unser Diesel hat da nur ein leises Gebrumm dafür übrig. Kurz nach Villach ist die Autobahn dann wieder GTI-frei. Das Radio meldet erhöhtes Verkehrsaufkommen rund um den Wörtersee. Ist aber nicht unsere Richtung und betrifft uns daher nicht. Dieses Wochenende ist überhaupt ein Rudelverhalten festzustellen. Vor München überholen wir eine Karavane mit ca. 10 Trabbis, welche wir schon Minuten zuvor in der Nase hatten. Vor Ljubljana treffen wir auf einer Raststätte fünf wirklich riesige Wohnmobile mit Britischen Kennzeichen. Schlussendlich kommen wir wohlbehalten in Rovinj an. Es regnet.

20.04.2015
Wir sind seit dem 13. April wieder zu Hause. Von Waging waren es gerade 4 Stunden Fahrt, es ging also recht gemütlich zu. Nochmals geht es durch den Arlberg Tunnel. Dieser wird jedoch ab dem 21. April für 7 Monate gesperrt sein. Für uns eine Grund, wieder eine neue Strecke zu entdecken. Aber das wird erst Ende April nötig sein. Zu Hause erwartet uns natürlich wieder genug Arbeit im Garten, im Haus usw. usw. Das Wetter ist gut und damit macht auch die Arbeit Spass. Am 29. April wird es dann wieder Richtung Kroatien gehen. Der Count down läuft.

12.04.2015
Die Osterferien sind vorbei und es heisst wieder Abschied nehmen. Der Campingplatz war ja nur vom 2. bis 12. April geöffnet und so werden wir gezwungener Massen wieder Richtung Norden reisen. Wir werden uns eine zusätzliche Nacht in Waging am See genehmigen, was natürlich die Wahl der Route stark beeinflusst. So fahren wir wieder mal über Ljubljana und den Karawankentunnel Richtung Salzburg. Aber diesmal nicht die Abzweigung Rosenheim nehmen, sondern weiter an Salzburg vorbei und die Ausfahrt Freilassing nicht versäumen. Dies klappt auf Anhieb und nach weiteren 30 Kilometern sind wir bereits in Waging am See im Landkreis Traunstein im Freistaat Bayern. Aber man weiss auch anhand der Sprache und der Bajowarischen Lebensweise, wo man ist. Der Waginger See soll der wärmste Badesee Oberbayerns sein, dies lässt sich aktuell jedoch noch nicht bestätigen. Obwohl schon einige Wassersportler auf dem See zu sehen sind, so denkt aber noch keiner ans Schwimmen. Die Sportler sind nämlich ein Motorboot, von dem aus lautstarke Kommentare,  und ein einsamer Einmannruderer, für welchen diese Kommentare bestimmt sind. Dann noch ein paar Schlauchboot-Paddler. Aber mit dem Wasser will noch niemand so recht in Kontakt kommen. Ich auch nicht. Der Strandcamping am Waginger See ist ein durch den ADAC ausgezeichneter Platz, der diese Auszeichnung auch ohne Abstriche verdient. Morgen geht's dann weiter Richtung Liechtenstein.

02.04.2015
Um 9:30 h fahren wir auf unseren Campingplatz ein. Allen Befürchtungen zum Trotz zeigt sich, dass unsere herbstliche, sorgfältige "Verpackungsarbeit" nicht umsonst war und wir den Wohnwagen samt Vorzelt wieder so antrafen, wie wir das Ganze letztes Jahr verlassen hatten. Dazwischen lagen doch sechs Monate mit Regen, Kälte und Sturm. Entpacken, ausräumen und putzen, dazwischen genügend Zeit für ein nachbarliches Schwätzchen, also ein richtig lockerer erster Tag.
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01.04.2015
Kein Aprilscherz, sondern typisches Aprilwetter herrscht. Unser Plan, Kroatien über Tirol, Salzburg und Karawankentunnel zu erreichen wird sogleich umgeworfen und wir beschliessen das selbe Ziel über Mailand zu erreichen. Wie sich herausstellt, eine gute Wahl. Graupelschauer bei der Abfahrt und immer wieder Schneefall lassen zwar nichts Gutes hoffen, sind aber auch kein Problem auf der gesamten Strecke bis zum San Bernardino Tunnel. Das Südportal empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein und bestätigt unsere kurzfristige Umplanung. Wie wir im nachhinein erfahren haben, ist auf der Strecke Rosenheim - Salzburg der Bär los, sprich Sturm und Schneefall. Wir hingegen fahren auf der Strada del Sole unter wolkenfreiem Himmel Richtung Venedig und von da weiter nach Triest. Eine brenzlige Situation nach Mailand, bei der ein Lastwagen den Stau vor uns relativ spät bemerkt und direkt hinter uns in die Eisen steigt und ein Unfall vor uns auf der Ueberholspur auf Höhe Lignano , bei dem wir kräftig in die Eisen steigen müssen. Alles ging glimpflich aus und wir nehmen uns natürlich vor, das nächste mal noch grösseren Abstand zum Vordermann einzuhalten. Schlussendlich landen wir in Rovinj. Die Temperatur um 20.30 h immer noch 16 Grad über Null. Die Nacht auf dem Campingplatz Porton Biondi wird vom monotonen Gesang der schon vom vorigen Jahr bekannten Zwergohreule, vier Stück an der Zahl, begleitet. Ueberraschend viele Gäste sind bereits auf dem Platz, auch überraschend viele mit Hund. Ich komme mit einem Rentner aus Berchtesgaden ins Gespräch und erfahre, dass dieser schon zwei Wochen in Kroatien unterwegs ist. Diese Zeit wird für uns auch mal kommen.

06.01.2015
Das neue Jahr hat angefangen. Zeit, um das vergangene Revue passieren zu lassen. Nicht alles, was wir uns leztes Jahr vogenommen haben, konnte verwirklicht werden. Z.B. die Reise nach Rom und Assisi. Aber immerhin reichte unser Radius im Norden bis nach Holland, im Osten bis nach Wien, im Süden bis nach San Marino und im Westen immerhin bis nach Bern. Die meiste Zeit haben wir jedoch in Rovinj verbracht, an und auf der Adria. So wird es auch dieses Jahr wieder sein. Rom und Assisi stehen erneut auf dem Reiseplan.

Doch zurück zum letzten Jahr. Die Zeit in Kroatien war wohl eine ganz neue Erfahrung. Obwohl schon seit Jahren Dauercamper, waren wir nie länger als maximal drei Wochen in Folge auf einem Campingplatz. So sind zweimal zwei Monate doch eine Bewährungprobe gewesen, die rückblickend eigentlich gar keine war. Wenn man sich vom ersten Augenblick an zu Hause fühlt, so darf man behaupten, das Richtige getan zu haben. Auch hätte ein Fehlentscheid innert kürzester Zeit korrigiert werden können. Als Camper ist man eben mobil und kann "seine Zelte" im wörtlichen Sinne jederzeit abbrechen und neu aufstellen. Da die Campingsaison von Anfang Mai bis Ende September dauert, ist auch noch genügend Zeit für Reisen, die man ja noch so gerne ausserhalb der Hauptreisezeit unternimmt. Der Tourist fürchtet nichts mehr, als Touristen. Klingt paradox, hat aber einen hohen Wahrheitsgehalt.


01.12.2014
Ca. 650 km bis Wien. Wir fahren morgens um 9.00 Uhr ab und sind so etwa um 16.30 Uhr im Hotel in Wien. Eigentlich hätte es eine halbe Stunde früher sein können. Das GPS zeigt an, nach 100 m links. Wie schnell 100 m vergehen können hängt wohl von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Satelliten ab. Offenbar waren es ein paar zu wenig, da die 100 m innert zwei Sekunden erreicht und damit das linksabbiegen verpasst wurde. Ist auf dem Lande nicht so schlimm, aber wenn das Ganze dann in Wien passiert, ist Stress pur angesagt. Also die Nächste rechts und dann wieder rechts und nochmals rechts. Dasselbe Spiel nochmals von vorn. 100 Meter sind auf dem GPS nicht 100 m in der Wirklichkeit. Wenn diesmal 100 Meter angezeigt werden, dann heisst das, spätestens nach 20 Meter links weg, und es klappt. Die Genauigkeit der Distanzen ist eben abhängig von der Anzahl der verfügbaren Satelliten, und in der Stadt ist man schnell mal im Schatten der Hochhäuser. Noch ein paar Irrfahrten und wir sind im Hotel angekommen. Das Auto steht nach einer Rundfahrt dann auch in der Tiefgarage.
Wien war schon immer, natürlich neben Rom, meine bevorzugte Gross-Stadt. Verwandschaftliche Beziehungen haben für mich schon als Kind Bande zu dieser Stadt geknüpft. Sie ist mir also nicht unbekannt, trotzdem blicke ich geographisch nur sehr schwer durch. Wenn man aus der U-Bahn steigt, sind die Himmelsrichtungen erstmals nicht mehr existent, bis man sich auf der Strasse wieder findet. Vage Erinnerungen lassen das eine oder andere Ziel dort oder dort vermuten. Die Trefferquote ist vorerst noch gering. Doch schon am zweiten Tag fällt die Orientierung wieder leichter, natürlich mit vorgängigem Kartenstudium. Die Sonne als Hilfe fehlt leider gänzlich. Norden kann überall sein. So verlässt man sich auf die Strassenbahn und hofft in die richtige Richtung zu fahren, was auch zu 95 Prozent klappt. Die restlichen 5 Prozent sehen wir als Reise durchs unbekannte Wien.

Die Rückreise nehmen wir durch die Wachau, immer an der Donau entlang bis nach Purgstall an der Erlauf, wo wir meine Schwester besuchen und gleichzeitig am Perchten- oder Krampuslauf teilnehmen, nicht ohne eine unfreiwillige Nachtrundfahrt durch das 6000 Seelen zählende Dörfchen zu machen. Wegen des Krampuslauf's war ein Teil der Gemeindestrassen gesperrt und durch die Dunkelheit die Orientierung eingeschränkt.

Den Heimweg haben wir dann ohne Umweg gefunden.

11.11.2014
Hochwasser im Tessin. Schon wieder sind wir im Tessin,diesmal nicht dem schlechten Wetter entflohen, sondern gezielt ins schlechte Wetter gefahren. Da Camper sich untereinander helfen, ging es diesmal darum, einen Wohnwagen aus der Gefahrenzone zu bringen. Gerade noch rechtzeitig. Der Campo Felice sieht in den nächsten Tagen wie ein lichter Auenwald aus. Wasser wohin man sieht. Statt Autos sind nun Ruder- und Schlauchboote unterwegs. Die Boote im Hafen schweben über Land. Keine schöne Saison 2014 für die Tessiner!

21.-25.10.2014
Eigentlich wollte ich ein Resume dieses ersten Jahres bringen. Das hiesige Wetter treibt uns jedoch nochmals fort. Vorgesehen war Rust, aber ein zu erwartender Wettersturz und die konsultierten Wetterdienste im Internet sprachen dann doch eindeutig für das Tessin. Also ging es am 21. 10. Richtung Süden. Wie in alten Zeiten empfing uns das Wetter am Südportal des San Bernardino Tunnels mit Sonnenschein und so sollte es bis Freitag bleiben. Wohingegen auf der Alpennordseite der Wettersturz mit Schneefall bis in die Niederungen die ersten eisigen Zähne des Winters zeigte. Im Süden herrschte Nordföhn mit angenehmen Temperaturen, jedoch recht stürmischen Winden die den Lago Maggiore kräftig umrührten. Auch unser Wohnmobil wurde kräftig durchgeschüttelt, aber für Segler ist das eigentlich eher angenehm. Am Freitag ging es dann über Luzern - Olten nach Bern zur Caravan-Ausstellung. Für die mit Camper angereisten Gäste gab es direkt am Eingang Stellplätze, zwar ohne Strom und fliessendem Wasser, aber eben mit kurzem Weg zur Ausstellung. Mittels Wasserschlauch und mitgeschlepptem Kanister konnte der Wasserbedarf gedeckt werden. Strom konnte aus der zum Glück geladenen Batterie bezogen werden. Sogar die Gasheizung konnte betrieben werden, da das Gebläse ebenfalls mit 12 Volt drehte. Was willst Du mehr? Ach ja, die Dusche. Etwa 200 m entfernt bestand eine Duschmöglichkeit, die ich auch nutzte. Zwar funktionierte das Licht nicht, was ich im Nachhinein nicht als Nachteil empfand, es ist nämlich oft besser nicht alles sehen zu können. Am Samstag ging es dann via Zürich und zwar ohne Stau wieder zurück nach Nendeln.

05.10.2014
Der Garten, über welchen ein Naturschützer jubeln, ein Schrebergärtner aber vielleicht verzweifeln würde, zeigt, dass es auch über längere Zeit ohne menschliches Zutun geht. Das Gemüse wächst auch, oder gerade darum, weil der Boden mit (Un)kräutern bedeckt ist, die dem Boden das Zuviel an Wasser entziehen oder durch ihren Schattenwurf das Austrocknen verhindern. Jedenfalls konnte einiges geerntet werden. Am besten bewährt hat sich das Mischbeet. Kaum Unkraut aber dafür Kiloschwere Rettiche, Salate in allen Grössenordnungen usw. Die Samenmischung muss ich mir über den Winter noch mal durch den Kopf gehen lassen und natürlich dabei optimieren. Vielleicht auch vom breitwürfigen Säen auf ein selektives aussäen übergehen. Dabei natürlich alles dokumentieren und auswerten.

02.10.2014
Wir sind unterwegs ins Ländle. Ein paar Tage voller Arbeit liegen hinter uns. Das Boot musste gereinigt, zerlegt und verpackt werden. Wohnwagen und Vorzelt für eventuelle unvorhergesehene Wetterkapriolen geschützt werden. Dazu die Frage, was kommt mit, was bleibt da und wie wird das zurückgelassene den Winter überstehen. Wieviele Tage müssen vergehen, bis wir wieder hier sind. Was machen wir selber im Winter. Spanien und Süditalien geistern herum. Nun, wir sind wieder angekommen, heil und gesund. Die gewählte Route über Slowenien, Salzburg, Tirol hat sich wieder einmal als abwechslungsreich und angenehm erwiesen. Solange man nicht in den Hauptreisezeiten fahren muss. Wir haben zum Glück dieses Privileg.

27.09.2014
Der Campingplatz leert sich. Uebrig geblieben sind nur noch die Rentner und solche, welche die Randsaison noch nützen können. Also viel Platz für wenig Leute. Auch auf dem Wasser ist es jetzt ruhiger. Die Ausflugsboote sind nur mehr zu einem Drittel gefüllt und auch nicht mehr so zahlreich vorhanden. Die Motorboote der Urlauber fehlen fast gänzlich, die Unruhe auf dem Wasser damit auch. Wir sind dafür vermehrt unterwegs und segeln fast schon wie die Profis, zumindest optisch, weil jetzt im Neopren. Ein Sturm vor einer Woche mit heftigem Regen hat ein an einer Boje liegendes Boot gefüllt und dieses liegt nun bei Ebbe seitwärts und bei Flut bis über die Bordwand und samt Aussenborder unter Wasser. Langsam denken wir auch ans aufbrechen und damit an die Arbeit, welche das Einwintern bringt.


29.08.2014
Wieder ein wunderschöner Segeltag. Obwohl Segeln offenbar die meiste Zeit aus Kreuzen besteht, also auf Zickzack-Kurs dorthin, wo man auch gerne sein will. Segeln im Limski-Kanal ist noch einmal was besonderes. Der Limski-Kanal geht ja nicht schnurgerade und die Geländeformationen links und rechts des Kanals sind ja auch nicht alle gleich hoch. So kommt es, dass man mit viel Freude und Fahrt die erste Strecke im Kanal meistert. Doch plötzlich, wo ist der Wind geblieben? Von hinten fahren die Ausflugsboote auf, von vorne kehren sie wieder zurück und wir mittendrin. Das Gebet für Wind wurde erhört und schon geht es in Rauschefahrt auf die andere Kanalseite, wenden und wieder auf die andere Seite, immer bedacht, die Ausflugsboote nicht zu behindern und selber nicht seitwärts in die Bugwellen dieser Ausflugsdampfer zu geraten. Dazwischen natürlich unzählige Hobbyskipper mit ihren Motorbooten. Gschwindigkeitsbegrenzung ist den meisten keine bekannt. Hebel auf den Tisch und durch. Ebenso lästig sind vier Taxiboote, die in Verdrängerfahrt wie Gänse im Flug eine enorme Welle erzeugen, sich aber offenbar nichts dabei denken. Unser Katamaran knirscht und ächzt an allen Ecken und Enden. Auch auf dem Wasser zählt Menschenverstand und Rücksicht nicht allzu viel. Ein Trost, in zwei Wochen wird es wieder ruhiger auf dem Wasser.

22.08.2014
Segelboote haben keine Bremse. Keine Erkenntnis, sondern ein Erlebnis der besonderen Art. Wir verliessen heute den Hafen bei Wind aus Südwest, eigentlich mehr ein Lüftchen. Durch die vorgelagerten Hügel hat der Wind in der Bucht auch keine besondere Anlaufstrecke. Kommt man jedoch aus der Landabdeckung heraus, wechselt der Wind nicht nur seine Richtung, sondern legt auch an Stärke zu. Diese Tatsache war auch eine uns bekannte und so ging es den Limski Kanal mit angenehmer Geschwindigkeit hin und her. Mit den aufziehenden Wolken wuchs auch der Wunsch zurück in den Hafen zu segeln. Also zurück in die Bucht, hinter der Landabdeckung wurde der Wind wieder schwächer und wechselte auch wieder ein wenig seine Richtung. Also heisst es in den Hafen kreuzen. Noch nicht im Besitze eines sogenannten Verklickers, der im Masttop die Windrichtung anzeigt, muss mehr oder weniger nach Gefühl gesegelt werden. Kreuzen heisst, dass man so hoch wie möglich am Wind in die Richtung des Windes segelt, direkt geht es ja nicht. Je höher am Wind, umso geringer wird auch die Geschwindigkeit die man erreicht, umso überraschender, wenn der Wind plötzlich zunimmt und dreht und aus dem hoch am Wind Kurs unerwartet ein halber Wind Kurs wird und das Boot einem Ferrari nicht unähnlich beschleunigt. Für einen Segelanfänger kommt dann urplötzlich der Wunsch nach einer Bremse auf. Aber auch das wurde nach dem ersten Schrecken gemeistert und unter neuen Erfahrungen abgespeichert.

12.08.2014
Wir sind seit 5 Tagen wieder in Kroatien. Schönstes Wetter, Temperaturen um 30 Grad. Wenn wir den Wetterbericht im Ländle mit verfolgen, kommt Schadenfreude auf. Scherz beiseite, es ist schon frustrierend für die Daheimgebliebenen. Gestern haben wir den Katamaran eingewassert, heute fand die erste Ausfahrt statt. Doch zuvor mussten noch die nötigen Flaggen beschafft werden. Ich habe völlig vergessen eine Schweizer Flagge mitzunehmen. In Rovinj war jedoch keine aufzutreiben. Die dänische Flagge hat entfernte Aehnlichkeit mit der Schweizerischen, nur dass das Kreuz nicht in der Mitte, sondern mehr gegen links verschoben ist. Wenn man jedoch einen Teil der Dänischen Flagge mit der Schere kürzt, natürlich auf der richtigen Seite, so gelangt das Kreuz in die Mitte, wie es sich für eine Schweizer Flagge gehört. Jetzt muss nur noch das weisse Kreuz an den Rändern dem roten Hintergrund angepasst werden, und schon sind die Dänen eingebürgert und echte Schweizer. So ausgestattet fand die Jungfernfahrt statt. Zuerst das Boot am Steg seitwärts anlegen um bequem einsteigen zu können, dann abstossen, aufspringen und sofort mit dem Paddel Tempo machen, damit der Steuermann seine Aufgabe auch erfüllen kann. Ohne Bewegung ist nämlich das Ruder, so nennt man das Steuer, wirkungslos. Bei Seitenwind wird das ganze noch etwas verkompliziert, aber mit genügend Kraft und Kraftausdrücken war auch diese erste Hürde zu schaffen. Im freien Wasser wird der Bug des Bootes in den Wind gestellt, d.h. der Wind kommt genau von vorne. Jetzt kann man zuerst das Grossegel mittels Grossfall hissen, also am richtigen Strick mit Kraft ziehen und gleichzeitig verhindern, dass das Grossegel sich nicht an der Mastnut verheddert.Bist dreiviertel vom Mast ging alles problemlos, dann nützte auch die grösste Kraftanstrengung nichts mehr. Das geübte Auge des Skippers erkannte nach einigen weiteren erfolglosen Versuchen, dass sich das Grossfall im oberen Viertel des Mastes um eine vorstehende Schraube (ist so konstruiert, wird aber beim nächsten Maststellen von mir verbessert) gewickelt und dort das weitere Aufsteigen des Segels verhindert hat. Also das Segel wieder herabziehen und das Grossfall (so nennt man den Strick der das Grossegel nach oben zieht) von der Schraube losschwingen und dann das Segel erneut hissen. Diesmal problemlos bis zu der Höhe, die der Konstrukteur vorgesehen hat. Inzwischen ist das Boot schon nahe der Badezone abgetrieben und so heisst es alle theoretischen Kenntnisse anzuwenden und das Gefährt in Fahrt und natürlich auch in die gewünschte Richtung zu bringen. Erstaunlicherweise gelingt dies auf Anhieb, derweil die Fock ausrauscht und wild im Wind flattert. Die Fock ist das kleine Segel, das sich am vorderen Ende des Bootes befindet und durch eine Rolle links (backbord) und eine Rolle rechts (Steuerbord) jeweils durch eine Schot (volkstümlich Seil) an einer Klemme befestigt und durch einen Achterknoten vor dem schon beschriebenen ausrauschen verhindert werden sollte. Diese Achterknoten hatte der Skipper jedoch noch nicht angebracht, wodurch es zum besagten ausrauschen, darunter versteht man das unkontrollierte davonfliegen der Schot (oder Tau) mit anschliessendem dahinflattern im Wind, gekommen ist. Erfahrene Skipper führen eine "To-do-Liste" die in der Regel immer länger wird, obwohl die Punkte vornezu abgearbeitet werden.
Unsere erste Fahrt führte uns quer zum Wind einmal mit Wind von backbord und einmal von steuerbord. Das Manöver für den Richtungswechsel wird Wende genannt und erfolgt immer in die Richtung, aus der der Wind kommt. Wird das Boot in Richtung des Windes gedrängt, so heisst dies Amwind-Kurs oder je steiler man sich zum Wind bewegt sogar "hart am Wind".  Diese theoretischen Kenntnisse wurden alsdann in der Praxis mit Erfolg angewendet. Solchermassen beschäftigt befand sich das Boot schliesslich in einiger Entfernung vom angemieteten Liegeplatz. Gemäss murphyscher Regel komm der Wind immer aus der Richtung, in die man eigentlich hin will oder gar muss. Da kein Boot, ausser mit Motorkraft, gerade gegen den Wind fahren kann, muss das Ziel im Zickzack angefahren werden. Auch diese Hürde wurde in guter Seemannschaft, so heisst das Getue und Gehabe der Crew und des Skippers fachmännisch ausgedrückt, genommen und das Boot alsdann wieder am richtigen Platz vertäut. Der erste Segeltag kann als voller Erfolg für Boot und Mannschaft bezeichnet werden.

31. Juli 2014
9.00 h, Kornhaus Rorschach. Der Vorführtermin ist zwar erst um 13.55 h, ich habe aber den Aufwand für den Zusammenbau des Katamarans mit 4 Stunden veranschlagt. Ca. 13.00 Uhr hatte ich fertig aufgebaut. Die technische Kontrolle dauerte gerade 5 Minuten, und eine Stunde später war der Katamaran wieder zerlegt und verladen. Der nächste Aufbau findet in einer Woche in Kroatien statt, und da bleibt er dann für die nächsten zwei Monate.

28. Juli 2014
Die Woche Cesenatico ist wieder vorbei. Es ist richtig schön, wenn man zwischendurch mal Ferien machen kann. Alle Tage Sonnenschein, dazwischen Gewitter, aber die Temperaturen immer nahe bei 30 Grad. Nördlich der Alpen tobt der Bär. Regen, Regen, Regen, dafür Temperaturen wie im Spätherbst. Na ja, wir sind dem rechtzeitig entflohen. Cesenatico, bekannt durch den Radrennfahrer Marco Pantani, wird auch von vielen Italienern als Urlaubsort geschätzt. Die Hotelpreise sind erschwinglich und familiengerecht. Wenn man zur gleichen Zeit wie die Italiener Urlaub macht, geht es zwar recht laut zu, aber die Bambini sind halt der Stolz des Landes. Drum wundert es nicht, dass auch ältere Knaben noch mit dem Kinderwagen chauffiert werden. Die erste Vorbereitungsstufe für "Hotel Mama". Dazwischen stand ein Besuch von San Marino an. Ein Kleinstaat mit etwas über 60 km2, aber mehr als 32'000 Einwohnern. Da sind wir ja im Ländle geradezu dünn besiedelt.

21. Juli 2014
So viel Arbeit verlangt nach Erholung. Morgen geht es für eine Woche nach Cesenatico an die Adria. Dort können wir gleich mal die Wasserqualität der West- und Ostadria vergleichen. Das Ergebnis ist mir heute schon klar, und das im Sinne des Wortes. Aber dafür gibt es in Cesenatico Sandstrände. Gleich nach der Rückkehr steht der nächste Termin schon fest. Der Katamaran muss vorgeführt werden. Und bald darauf geht es wieder nach Kroatien.

15. Juli 2014
Seit fünf Tagen sind wir wieder im Lande. Natürlich ist an Ausruhen von den "Ferien" nicht zu denken. Unser Garten entpuppt sich als Paradies für die sog. Unkräuter, welche hier, wenigstens für kurze Zeit, ein Refugium gefunden haben. Lattich, Kohlraben, Radieschen und Zwiebeln sind erntereif. Zudem habe ich vor einem Monat ein Beet mit diversen Kohlpflanzen angesäht. Daraus sind jetzt ansehliche Setzlinge geworden, aber, was ist was. Beim Säen war mir klar, drei Reihen dieses, drei Reihen jenes und drei Reihen sonstiges. Nur weiss ich heute nicht mehr mit was ich angefangen haben. So werden also die Setzlinge sortiert nach den drei Sorten in weitere Beete versetzt. Mal sehen, was dabei raus kommt.

06. Juli 2014
Das dritte Mal hat es geklappt. Wir haben ein Boot reserviert, doch zweimal machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Jedesmal, wenn wir das Boot übernehmen wollten, zog ein Gewitter auf, um nach einer Stunde wieder dem schönsten Wetter zu weichen. Das Boot trotzdem zu nehmen, hiesse auf eine Stunde verzichten zu müssen. Dies ist im Laufe eines Renterlebens nicht viel, jedoch bei einer Mietdauer von 5 Stunden (gleich halber Tag) würde das doch ein fünftel weniger Spass bedeuten. Das warten hat sich gelohnt. Heute war Wetter und Seegang fast ideal. Die Einführung durch den Bootsvermieter war kurz und endete mit dem Zeigen auf die Oeffnung des Benzintanks. Hingegen war mir die Bedeutung dieser Botschaft bis zur Rückgabe des Bootes nicht bewusst. Die Fahrt ging also zuerst in den Limski-Kanal hinein, bis zum Seezeichen, das eine Weiterfahrt für private Boote verbietet. Der Bootsvermieter meinte zwar, dass neuerdings der Limski-Kanal bis zum Ende befahren werden darf, aber das Seezeichen war nun mal da und die Seepolizei öfter am patroullieren. Danach ging es aufs Meer hinaus in Richtung Poréc, vorbei an den vielen Inseln vor Vrsar und zwischen hunderten von anderen Booten hindurch. Auf dem Rückweg wählten wir eine Route etwas weiter von der Küste weg und hatten dadurch auch weniger Begegnungen. Dazwischen ein Badehalt an einem unbewohnten Inselchen, dann weiter nach Rovinj. Da noch etwas Zeit verblieb ging es nochmals in den Limski-Kanal hinein. Bei der Rückgabe des Bootes musste ich mich der Frage stellen, ob das Boot aufgetankt wurde. Da ich angenommen habe, dass das verbrauchte Benzin bei der Rückgabe verrechnet wird, musste ich die Frage natürlich verneinen. Da in der hiesigen Marina eine Tankstelle fehlt, kamen wir nochmal zu einem halbstündigen Ausflug nach Vrsar um das Versäumte nachzuholen. Fazit, 750 Kuna Bootsmiete, 350 Kuna Benzinverbrauch, also knapp 200 Franken für einen halbtägigen Bootsausflug war das Ganze auch wert.

20. Juni 2014
Die Tage vergehen wie im Fluge. Das Wetter ist weiterhin hochsommerlich schön, ab und zu in der Ferne Gewittergrollen. Die Pfingstferien gehen zu Ende und viele Gäste reisen ab. Wir können zum Glück bleiben und nun die ruhigeren Tage geniessen. Unsere Ausflüge führen uns in Gegenden, die unseren Campingnachbarn noch unbekannt sind, obwohl viele schon mehr als 20 Jahre Dauercamper in Kroatien sind. Vielleicht liegt es daran, dass wir eine Velowanderkarte verwenden, die von ihrem Massstab her Strassen zeigt, die auf einer normalen Strassenkarte gar nicht vorhanden sind. Was uns besonders auffällt ist, dass auch in den entlegensten Oertchen gepflegte Sauberkeit herrscht.  Es liegt kein Abfall herum, die Umgebung der Häuser ist liebevoll gestaltet. Viele Strassen sind noch Naturstrassen. Nur in den Städten hat das Schmierfinkentum Einzug gehalten, wohl als Errungenschaft der westlichen Zivilisation.

8. Juni 2014
Gestern war mehr oder weniger Ruhetag. Die nächtliche Fahrt hat etwas an der Substanz genagt, das warme Wetter trug das Seinige dazu bei. Nach einer Tiefschlafnacht ging es heute mit dem Velo in die Stadt Rovinj hinein. Wie immer fasziniert die Altstadt und mich besonders der Hafen. An der Tankstelle bei der Ausflugsschiff- und Fischermole lag ein Segelboot, das mir durch seine Bauart ins Auge stach. Die Heckflagge bestätigte meine Vermutung. Eine Deckshausyacht mit einem Rigg wie bei einem Sufbrett, nur viel grösser und dazu in zweifacher Ausführung. Eine Ketch aus Kalifornien, am Heck das Sternenbanner, natürlich auch dieses in einer Grösse wie sie von Schweizer Fahnenschwingern benutzt wird. Auf der Rückfahrt kommen wir nicht an der obligatorischen Bäckerei vorbei, ohne uns mit Burek (Strudelteigschnecken mit Käse-, Spinat- oder Fleischfüllung) einzudecken. Das Stück umgerechnet für einen Schweizer Franken. Zurück auf dem Campingplatz wird geschnorchelt, der Fotoapparat liegt derweil im Vorzelt, während ich von Fischen umgeben bin. Morgen muss er mit ins Wasser.

6. Juni 2014
Aus morgen Nacht wurde etwas länger. So planen wir erneut am 7. Juni morgens um 2 Uhr früh loszufahren. Am 6. Juni 2014, 20.00 Uhr biegen wir in Feldkirch in Richtung Autobahn nach Süden ein. Es ist Pfingswochenende und wir stellen uns schon insgeheim auf Stau ein. Arlbergtunnel, Mautstelle, kein Stau. Wir fahren weiter Richtung Innsbruck und lauschen dem Verkehrsfunk, noch können wir über den Reschenpass Richung Südtirol. Das Radio meldet Staus in Deutschland und Richtung Slowenien vor dem Karawankentunnel. Also fahren wir dem Brenner zu. Brenner, Mautstelle, kein Stau. Weiter Richtung Trento, wir kommen uns verlassen vor. Bei Trento biegen wir ins Val Sugana ab. Ich habe beim Kartenstudium und beim "googeln" eine vielversprechende neue Strecke entdeckt, die kurz nach Primolano links ab Richtung Belluno führt. Gerade mal 57 Kilometer über Land. Die früher benutzte Strecke von Bassano del Grappa Richtung Adria ist schon mental abgegriffen und reizt deshalb nicht mehr. Im Val Suagana ist es bereits nach zwölf und es wird Zeit den Tank wieder etwas mit Diesel aufzufüllen. Diese Strecke ist des Nacht's nicht stark befahren und so sind auch die Tankstellen zu dieser Zeit geschlossen und auf Münzbetrieb umgestellt. Der kluge Reisende sorgt vor und führt in seinem Reisegepäck genug Währung der europäischen Art mit. Die Tankstellen wünschen nun aber entweder 5-Euro-Scheine oder 20-Euroscheine. Da ein längerer Aufenthalt im Süden geplant ist, entfiel die Stückelung jedoch auf grössere Noten. Ein versteckter Fünfer konnte neben einem Zehner noch aufgefunden werden und damit die berauschende Menge von etwa drei Liter Treibstoff erworben werden. Der Zehner konnte ja nicht verwendet werden. Weitere Tankstellen boten das selbe Angebot. Doch gibt es darunter doch noch eine Tankstelle, die auf Zehner spezialisiert ist. Hier erwerben wir wieder ein paar Liter des begehrten Saftes.
Kurz und gut, die Abzweigung Richtung Belluno wurde gefunden welche sofort in ein Tunnel führte, und dann noch eins. Die eingeschränkte Sicht mangels natürlicher Beleuchtung gestaltete auch die weitere Fahrt wie in einem Tunnel, so ist es nicht verwunderlich, dass zwei Strassen nach Belluno führen, eine schnellere und eine langsamere. Die langsamere Strasse führt durch zahlreiche kleinere und grössere Ortschaften, deren Schönheit uns durch die fehlende Beleuchtung leider nicht offenbart. Wir nehmen jedenfalls an, dass diese noch nicht durch einfallende Horden des Homo touristicus zerstört wurden. Eine Gelegenheit dieses Tal auch mal bei Tageslicht zu durchfahren und die Vorstellungen entsprechend abzudaten. Belluno wurde auch auf diesem Weg erreicht und die hier beginnende Autobahn führte uns alsbald in die gewünschte Reiserichtung. Es ging also weiter über Pordenone und Portogruaro Richtung Triest. Nach einer zweistündigen Pause nach Portogruaro mit  gleichzeitigem Tankstop (in der Nähe der Adria werden auch wieder cento Euro akzeptiert) wurde die Reise fortgesetzt. Die bisher anhaltende Einsamkeit wich einem zaghaften Strassenverkehr, aber was erwartet man um fünf Uhr Morgens. Der Erste Stau ereignete sich am kroatischen Grenzübergang. Anfänglich nur eine handvoll Autos, füllte sich die Strasse innert Minuten, zum Glück in unserem Rückspiegel. Der nächste Stau, die Schranke vor dem Campingplatz. Dieser löste sich jedoch in Minutenschnelle auf, als der die Einfahrt blockierende Camper die Einfahrt endlich freigab. Wir sind angekommen, es ist 7.00 Uhr am 7. Juni 2014.


3. Juni 2014
Du stehts am Strand und schaust den Booten zu, wie sie langsam aufs Meer hinaus fahren. Diesem passiven Zustand muss Einhalt geboten werden. Seit heute bin ich stolzer Eigner eines Katamarans. Noch nicht einer dieser grossen, sondern ein sog. Schlauchbootkatamaran. Mit einer Länge von 5,15 m und einer Breite von 2,45 m enstpricht er etwa einem grösseren Ruderboot oder kleinerem Motorboot. Aber genau richtig, um damit den vorbeifahrenden Booten nacheifern zu können. Die Auslegungskategorie C für küstennahe Gewässer, erlaubt es, sich bis Windstärke 6 und Wellenhöhe bis 2 m auf den Küstengewässern zu bewegen. Nicht dass ich bei so Verhältnissen auch draussen wäre, aber es ist beruhigend zu wissen, was das Boot aushält, wenn man dann doch mal in so eine ungewollte Situation gerät.
Heute sind nochmals Arbeiten ums Haus und im Garten vorgesehen, bevor dann das Auto für die Fahrt morgen Nacht gepackt werden kann. Der Wetterbericht sagt schönstes Hochsommerwetter voraus, das Meer verspricht Abkühlung.

2. Juni 2014
Bald geht es wieder los nach Kroatien. Ja, wir sind seit ca. 2 Wochen wieder im Lande. Die Arbeiten am Wohnwagen und auf dem Stellplatz haben ihren Zweck erfüllt. Der Wohnwagen ist wieder dicht und drum herum sieht es bereits sehr wohnlich aus. Das Vorzelt hält Sturm und Gewitter stand und somit kann unser Zweitdomizil für zwei Wochen sich selbst überlassen werden. Die Heimreise fand für diesmal über Slowenien, Kärnten, Salzburg, Bayern, Tirol und Vorarlberg statt. Eine willkommene Abwechslung für das Auge, denn die Route über Mailand lässt schon etwas Langeweile aufkommen. Die vermeintliche Abkürzung über das kleine Deutsche Eck auch, besonders wenn man fast die gesamte Strecke hinter einem Tanklastzug herfahren muss. Eigentlich egal, welche Strecke man wählt, wir sind immer gleich schnell oder langsam, wie man will. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir noch keine Fahrt ohne Anhänger unternehmen konnten. Wichtiger ist, dass wir jedesmal heil angekommen sind. Freitag Nacht werden wir wieder Richtung Süden unterwegs sein. Diesmal werden wir über den Brenner, Bozen und dann Richtung Belluno fahren. Von dort Richtung Nova Goriza und über die slowenische Autobahn nach Koper. Welchen der beiden Grenzübergänge wir dann nach Kroatien wählen, wird sich zeigen. Diesmal werden wir doch tatsächlich ohne Anhänger unterwegs sein!

30. April
Die Arbeiten auf dem Dach gehen weiter. Mittels einer Polyethylen-Folie wird die Luke grossflächig abgedeckt und zudem dem Wohnwagen ein Gefälle zum Heck verpasst. Dieses Gefälle muss wahrscheinlich auch für die Zukunft bestehen bleiben was bedeutet, dass wir ab sofort in einer nicht mehr waagerechten Umgebung hausen werden. Der Vorteil daraus ist, dass alles was rollt oder fliesst, nun im Heck des Wohnwagens zu finden ist. Da am 1. Mai Feiertag ist, wird das Provisorium bis zum 2. Mai halten müssen. Dann wird der Undichtigkeit mit Sicaflex oder Coltogum zu Leibe gerückt.

29. April
Die Sehnsucht nach Wasser war offenbar zu gross. Es tropft von der Decke. Die Dachluke unseres Wohnwagens ist undicht. Eigentlich hatten wir bisher mit unserem "Hobby", so die Marke des Wohnwagens, laufend Aerger. So kommt der Spruch "mein Hobby ein Hobby" nicht von ungefähr. Das privisorische Abdichten der Dachluke mit Bau-Klebeband erreichte nicht die erhoffte Wirkung. Da sich auf dem Dach eine grosse Pfütze bildet, fand das Wasser auch durch die Klebearbeiten seinen Weg. Grosse Pfütze bedeutet zudem, dass das Dach sich in der Mitte senkt. Soviel zu deutscher Qualitätsarbeit.

28. April
Heute fahren wir an der Küste entlang nach Pula. Ein Zwischenstopp in Fazana bietet uns einen Blick auf die vorgelagerten Brijuni Inseln. Deren Besichtigung werden wir auf einen schönen Sommertag verschieben. In Pula finden wir ebenfalls ein Bauhaus, einen Lidl und so manches mehr. Wir nutzen die Gelegenheit und besuchen die von uns in guter Erinnerung stehende Marina Veruda. Hier herrscht bereits emsiges Treiben. Boote werden an Land gereinigt, abgeschliffen, neu bemalt und wieder eingewassert, die ersten Chartergäste beladen ihre Boote am Steg. Es kommt so richtig Sehnsucht nach dem Wasser auf.


27. April
Wir sind mittlerweile fast fertig eingerichtet, das heisst, es wird langsam wohnlich. Der eine oder andere Gegenstand, der nach langem Suchen dann endlich wenigstens in der Erinnerung aufgetaucht ist, Stichwort heimische Garage, muss entweder irgendwann bei der nächsten Fahrt mitgebracht oder wenn es dringend ist, neu angeschafft werden. Unsere Platznachbarn Charly und Renate, die Namen habe ich behalten, weil sie an deren Wohnwagen in Form eines Autoschildes angebracht sind, empfehlen uns ins nächste Bauhaus zu fahren, welches sich in Rijeka befindet, also knapp 100 Kilometer von Rovinj entfernt. Wir machen daraus einen Tagesausflug. Die Strecke führt uns durch eine Gegend, die Karl May in seinen Winnetou-Büchern so  bildlich beschreibt. Wen wundert's, dass ein Teil der Filme auch dort gedreht wurde. Der Wegbeschreibung unserer neuen Nachbarn folgend, verliessen wir die Autobahn bei Rijeka und finden uns sogleich in einem undurchsichtigen Einbahndschungel wieder. Ob man den richtigen Weg eingeschlagen hat, signalisieren die nachfolgenden Fahrzeuge. Einmal hupen heisst, fahr endlich los, mehrmals hupen mit entsprechenden Handzeichen bedeutet, falsch abgebogen. Rijeka schmiegt sich in mehreren Ebenen an der Küste entlang. Die Rundfahrt war es aber auf alle Fälle wert. Der gesuchte Baumarkt befindet sich etwa 26 Kilometer ausserhalb der Stadt, nur ein paar hundert Meter neben der Autobahnausfahrt. Hier haben auch bereits weitere aus dem EU-Raum bekannte Firmen ein neues zu Hause gefunden. Auf der Rückfahrt fahren wir hoch über Rijeka wieder Richtung Rovinj, zweispurig und ohne korrigierende Fernsteuerung von hinten.

22. - 26. April 2014
Endlich ist alles aufgebaut und das sogenannte "süsse Nichtstun" kann beginnen, so es dieses überhaupt gibt. Rückblickend auf meine einmonatige Rentnererfahrung muss ich sagen, dass der Tag tatsächlich nur 24 Stunden hat. Am 21. April am frühen Nachmittag fuhren wir also mit unserem Gespann (asiatisches Zugfahrzeug mit deutschem Qualitätswohnwagen am Haken) Richtung Brenner. Natürlich entgegen dem österlichen Rückreiseverkehr, der auf der Südseite des Brenners in Richtung Oesterreich Stau und kilometerlange Autoschlangen bildete. Unsere Richtung war Dank des Ostermontags erstens von Lastwagen fast befreit und zweitens nur von den heimkehrenden Italienern und unserem Gespann belegt, so zumindest unser Eindruck. Dank der für Gespannfahrer geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung ging es mit Tempomat in gemütlicher Weise bis Verona. Ab Verona verdunkelte sich der Himmel und von Venedig an bis Triest wurden wir von Regen mit Blitz und Donner begleitet. So erreichten wir um etwa 00:30 h des 22. April die kroatische Grenze. Als einziges Fahrzeug auf der kroatischen Autobahn kamen wir eine Stunde später in Rovinj an und übernachteten auf dem Stellplatz kurz vor der Altstadt. Nach 4 Stunden Schlaf und noch vier Kilometer zum Campingplatz konnte der erste Arbeitstag als Saisoncamper beginnen.

Saisoncamper sind daran zu erkennen, dass sie über ihr Hab und Gut, sprich Wohnwagen und Vorzelt, ein weiteres Ueberdach als Wetterschutz bauen. So auch wir. Wir stellten also unser Ueberzelt, das aus massiven, feuerverzinkten Stahrohren jedem Sturm und Unwetter standhält, in schweisstreibender und akrobatischer Manier auf. Die vom Hersteller vorgesehene und von uns auch erreichte Grundfläche von 7 x 7 m rief den Platzwart auf den Plan. Dieser meinte nur, und da merkt man den Unterschied zu unserem Schrebergartendialog, "zu gross". Die Bedeutung war jedoch die selbe. Also wurde nächsten Tages das massive Rohrgestell in ebenso akrobatischer Manier wieder abgebaut und in den Anhänger verstaut. Dabei ist es erstaunlich, dass Arbeiten in umgekehrter Reihenfolge nur einen Bruchteil der Zeit benötigen.

7. - 21. April 2014
"Dia Hütta muass verschwinda", statt des landesüblichen "Hoi", verlief der Wortwechsel über den Gartenzaun des Schrebergartens und drang wie ein Damoklesschwert in das stolze Herz des Häuslebauers. Ganz landesüblich lautete die Antwort "du häsch mir überhaupt nüd z'säga was i z'tua ha". Den ortsüblichen Gegebenheiten und eigentlich nichts Schlimmes denkend hatte ich mein Gartenhäuschen in der südwestlichsten Ecke des Schrebergartens errichtet. Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben ...., eigentlich hätte ich dem Warheitsgehalt dieses Sprichwortes mehr Beachtung schenken sollen. Schlussendlich leistete ich dem Reglement der örtlichen Bauverwaltung Folge und platzierte die "Hütta" regelmentskonform an ihren neuen Standort, der just dem entsprach, dessen Standort ich beim alten Gartenhaus als unlogisch und sinnlos empfand.

6. April 2014
Um 10:00 Uhr ist Abfahrt in Richtung Heimat. Wir wählen die Route über den Schweizer Nationalpark. Das heisst, bis fast ans Ende des Vinschgau's die richtige Abzweigung finden und dann über den Pass Fuorn (Ofenpass) weiter nach Zernez und von da über St. Moritz, Julierpass nach Thusis und schliesslich auf die Autobahn Chur. Dabei sieht man erst, wie gross der Kanton Graubünden ist. Um 15:15 h sind wir wieder zu Hause angelangt.

05. April 2014
Mit dem Zug von Lana nach Bozen und zurück kostet für zwei Personen 15 Euro und dauert ungefähr eine halbe Stunde. Die Strecke erinnert an eine Segelpartie quer zur See. Man wird von links nach rechts und umgekehrt gedrückt. Doch dank dem guten Rollmaterial eher sanft. Die Strassen der Bozner Altstadt sind an diesem Samstag dank des schönen Wetters gefüllt wie in den Sommerferien. Zudem ist Wochenmarkt. Kreuz und quer durch Bozen, natürlich zu Fuss, fordert seinen Tribut. Bis zum Nachmittag schmerzen die Beine und es tut gut, auf der Heimfahrt im Zug sitzen zu können. Der Campingplatz Ferienressort Schlosshof in Lana ist besonderes. Beheiztes Aussenbad, Hallenbad, ausgezeichnetes Restaurant etc. führen zur Bezeichnung Geniesser- und Komfortcamping Schlosshof. Jeden Morgen gib es ein A4-Blatt als Morgenpost mit dem aktuellen Wetter, Spruch des Tages sowie Vorschläge für den Tag.

04. April 2014
Heute ist es bedeckt, über dem Meer ziehen Wolken auf. Der Wetterbericht im Internet sagt für Bozen morgen 23 Grad an. Zusammengepackt ist schnell, die Abwassertanks des Campers entleert, die Zeche bezahlt und schon geht es Richtung Norden. Die Zöllner von Kroatien und Slowenien wollen nur sehen, dass man die Ausweise dabei hat, kontrolliert werden sie nicht. Dann weiter in Slowenien und zur nächsten Tankstelle um eine Autobahnvignette zu besorgen. Der Campingchef in Lucija hat mir erklärt, dass es auch für das kurze Stück von Koper nach Istrien eine Vignette braucht. Da dies nicht unsere letzte Fahrt durch Slowenien sein wird, haben wir gleich eine Jahresvignette gekauft, 110 Euro stehen zu Buche. Die Vignette nutzen wir dann auch gleich ausgiebig aus. Die Strecke erscheint auf einmal unbekannt und dauert länger als gewohnt. Als dann noch Richtung Ljubljana angeschrieben steht, wissen wir, dass wir definitiv falsch sind. Wie wir auf diese Srecke gekommen sind, wissen wir aber auch definitiv nicht. Glück gibt es eine Ausfahrt die uns auf Nebenstrassen wieder nach Triest auf die Autobahn Richtung Venezia führt. Was wir später herausgefunden haben ist, dass diese Autobahn uns auch um Triest herum in Richtung Udine und damit wieder auf die Autobahn nach Venedig geführt hätte. Man hat zwar zwei Navi's, wenn man aber keines benutzt sind auch zwei zuviel.
Ueber Verona gelangen wir auf die Brennerautobahn und sind schon um 18 Uhr in Lana, ca. 18 km von Bozen. Der Campingplatz ist bereits voll, wir haben aber das Glück, dass ein Gast abreist und wir den Platz übernehmen können. Ein grosses und ein kleines Bier kostet bereits wieder 6,50 Euro.

03. April 2014
Immer noch in Rovinj. Red Bull Air Race, so heisst der Event, für den das Meer hinter Gittern eingeschlossen wird. Gestern noch frei zugänglich, muss man heute einen grossen Umweg in Kauf nehmen, um vom Campingplatz ans Meer zu gelangen. Da ich keinen Roten Bullen trinke, bekomme ich auch keine Flügel um diesen Zaun zu überwinden. Ich habe auch keine derartigen Zeitgenossen gesehen, die trotz Konsum dieses Wundersaftes das Hindernis überwinden konnten. Also doch nur leere Sprüche. Bier, auch Pivo genannt, gibt wenigstens in Ansätzen ein Gefühl von Schwerelosigkeit, im Strandcafe für 10 Kuna pro 0,4 Liter.


02. April 2014
Nach dem Frühstück erneuter Versuch in Valalta. Diesmal sind wir rechtzeitig vor Ort. Auf dem Campingplatz wird noch kräftig gebaut, am Eingang erwartet uns ein weiblicher Portier der den Platzwart ruft. Dieser führt uns dann zu unserer Parzelle und wir können den Anhänger endlich abstellen. Jetzt geht es zurück nach Rovinj zu unserem Autocamp. Diesmal ist es um einiges leichter einen passenden Platz zu finden. Der Campingplatz ist recht terrassiert und der Manövrierraum dadurch beschränkt. Ohne Anhänger ist dies jedoch ein Kinderspiel.
Mit dem Fahrrad zum Lidl, einfach gesagt, in der Realität  ein klein wenig anders. Wir finden den Wegweiser Lidl 1,2 km, diesem zu folgen ist jedoch ein Ratespiel, da diese 1,2 km Strasse nicht etwa schnurgerade verlaufen, sondern sich in alle Richtungen verteilen und offenbar kein Geld für weitere Wegweiser investiert wurde. Den zweiten Wegweiser sehen wir bei der Einfahrt zum Lidl, dort, wo man das Gebäude beim besten Willen nicht mehr verfehlen kann. Daneben findet sich auch ein DM. Wären wir dem Wegweiser zum DM gefolgt, hätten wir ein schönes Stück Weg einsparen können. Wir sehen das Ganze als Konditionstraining.

01. April 2014
April, April. Wir sind immer noch in Portoroz, aber nur bis 14:30 Uhr. Jetzt gibt es kein Halten mehr und wir sind unterwegs nach Kroatien. Die Grenze befindet sich nur etwa 5 Kilometer entfernt und so sind wir ein paar Minuten später schon beim Zoll. Trotz EU wird noch kräftig kontrolliert, zuerst die Slowenen  bei der Ausreise, dann die Kroaten bei der Einreise. Beide schauen unsere ID's skeptisch an, winken dann aber lächelnd weiter. Wir ziehen ein Ticket an der Autobahnmautstelle und etwa eine Stunde später verlassen wir die Autobahn um einige Kuna ärmer. Ein Euro entspricht etwa 7 Kuna, ein Schweizerfranken etwa 6 Kuna. Von nun an macht es etwas Mühe in Kuna zu denken. Euro-gewohnt erschrickt man zuerst über die Preise, bis sie dann im Kopf umgerechnet doch recht bescheiden ausfallen. Nun, wir sind um eine Minute zu spät in Valalta angekommen. So sollen wir morgen zwischen 10 und 16 Uhr wieder kommen. Für die Nacht bleiben wir im Autocamp Porto Biondi in Rovinj.

31. März 2014
Dass Euro nicht unbedingt Teuro heissen muss, zeigte sich im nahen Supermarkt. Die vier frischen Kaisersemmeln zum Frühstück kosten zusammen tatsächlich nicht mal einen Euro! Mit dem Fahrrad die Gegend erkunden war das heutige Motto. So ging es über Portoroz nach Piran. Wer kennt es nicht, das malerische Fischerstädtchen an der Adria mit seinen historisch wertvollen Gebäuden und Plätzen. Ebenso ist Portoroz ein Begriff. Der schon in der sozialistischen Vergangenheit beliebte Ferien-, Kur- und Badeort hat trotz vieler Neuerungen nichts von seinem Reiz verloren. Etwas ganz besonderes bietet aber Lucija. Direkt auf dem Hügel hinter dem Campingplatz befindet sich eine Sammlung von Skulpturen namhafter Künstler die schon aufgrund ihrer Lage etwas besonderes ist. Mehr davon in der Bildergalerie.

30. März 2014
Wir bleiben in Lucija. Der Campingplatz leert sich gegen Abend. Was wir nicht wussten war, dass es in der Region am Sonntag sowas wie eine Volkswanderung und Volksradfahren gab. So war auch der Campingplatz mit vielen Hobbysportlern ungewöhnlich gut besetzt. Am Abend waren wir fast wieder alleine.

29. März 2014
Nachdem es auf dem Campofelice nichts mehr zu helfen gab, sind wir heute um 10:00 Uhr weiter Richtung Italien gefahren. Mit dem Anhänger dran ist das natürlich eine gemütliche Sache. Ich passe mich in etwa den Geschwindigkeiten der Lastwagen an, die meistens zu schnell unterwegs sind, aber so muss ich nicht dauern von deresgleichen überholt werden. Mit dem Anhänger in Italien zwischen 90 und 100 km/h ist offenbar normal. Ich kann mich sogar erinnern, dass ich mal mit dem Wohnwagen die erlaubten 80 km/h auf der Autobahn eingehalten habe, die mich überholende Polizei jedoch eindeutige Handzeichen gegeben hat schneller zu fahren. Darum habe ich mit 95 km/h kein schlechtes Gewissen, zumindest in Italien nicht. Zudem wären beide Anhänger in Deutschland für 100 km/h zugelassen, also ist auch die Verkehrssicherheit nicht gefährdet gewesen. Da gilt es für die Schweiz doch mal ein Brainstorming abzuhalten wozu die 80 km/h eigentlich gut sind? Nichts desto trotz sind wir wohlbehalten in Portoroz angekommen. Der Campingplatz Camp Luzija hat eine ganz besondere Lage. Direkt neben dem Yachthafen Portoroz bietet er für jeden Wassersportbegeisterten wohl dieselbe Aussicht wie für einen Fussballfan der Fussballrasen seiner Lieblingsmannschaft.

28. März 2014
Wunderschöner Morgen mit strahlend blauem Himmel, vor dem Camper der Lago Maggiore. Rentnerherz, was willst du mehr! Ein paar Dinge gab es auch heute noch zu tun. Doch am frühen Nachmittag waren die Versprechen eingelöst und die Erholung (Urlaub gibt es ja nicht mehr) konnte in Angriff genommen werden. Morgen geht es weiter Richtung Kroatien.

27. März 2014
Wir sind um die Mittagszeit auf dem Campofelice angekommen. Der Wetterbericht hatte nur zum Teil recht. Es wurde wärmer als vorausgesagt. Oder lag's an den unter Schweiss ausgeführten Arbeiten, die einem Saisoncamper jedes Jahr nicht erspart bleiben? Gut, wir machen dies diesmal freiwillig. Versprochen ist versprochen. Man konnte sich über mangelnden Zeitvertreib jedenfalls nicht beklagen. Die Pizza Calzone und das grosse Bier am Abend hat dann auch schon lange nicht mehr so gut geschmeckt.

26. März 2014
Morgen geht's los. Das Tessin ruft, oder sagt man der Tessin? Ich habe beide Varianten schon gehört und versteife mich auf das Tessin, der Tessin ist für mich der Fluss. Wenn mich jemand überzeugend korrigiert, werde ich mich anpassen. Heute habe ich die Anzuchtschalen mit Samen gefüllt. Kraut (Chabis), Sprossenkohl (Rösleköhl), Kohlraben und Sellerieknollen soll es dereinst geben, wenn meine Anzuchmethode erfolgreich ist. Als Autodidakt in Sachen Gärtnerei versuche ich schon erlebtes mit erlesenem und experimentieren unter einen Hut zu bringen. Ich hoffe auch, dass die Erfolge meines Firmpaten (Götti), der ein bekannter österreichischer Fernsehgärtner ist und auch als solcher bezeichnet wird, auf mich und meinen Garten abfärben.

25. März 2014
Der Garten muss warten. Für Gartenarbeiten ist es einfach noch zu kalt. Da ich kein Frühbeet oder Treibbeet anlegen will, verlege ich mich auf andere Aktiviäten. Ich habe zu Hause auf der Terrasse eine Arbeitsplattform eingerichtet und werde beginnen, Setzlinge zu ziehen. Heute habe ich die Anzuchtschalen mit Erde gefüllt und die Saaten ausgewählt, die ich morgen dann in die Schalen säen werde. Szenenwechsel.
Logistischer Scharfsinn ist angesagt. Es gilt den Anhänger für Kroatien zu laden und das Gewicht auf Camper und Anhänger zu verteilen, ohne irgendwo zu überladen. Dabei muss dann alles geladen sein, was wegen Gewicht und Grösse bei der zweiten Fahrt zu Ostern nicht mitgenommen werden kann. Zum Glück können wir den Camper am frühen Nachmittag wieder aus der Garage abholen, natürlich mit neuen Reifen drauf. Jetzt könnte es eigentlich mit der Laderei losgehen, wenn sich nicht eine Balsamico-Flasche ihres Inhaltes entledigt hätte und der im Salat so geliebte dunkle Essig von irgendwo oben aus den Ritzen und der Küchenbeleuchtung heruntertropft. Der Camper riecht entsprechend. Putzen ist angesagt, doch es tropft weiter. Also heisst es die Verblendung über der Kochecke mit samt der Beleuchtung abschrauben, entleeren und reinigen. Mit einiger Verspätung kann die begonnene Laderei doch noch zu Ende geführt werden.

24. März 2014
Das Wetter heute bringt die Planung durcheinander. Eigentlich war Gartenarbeit angesagt. Doch der Boden ist zu nass, die Temperatur zu kalt. Also wird umdisponiert. Am Anhänger muss noch etwas gemacht werden, nicht gerade angenehm bei diesen Temperaturen. Dann muss der Camper in die Werkstatt. Ich habe Sprödheitsrisse an den Reifen festgestellt. Das heisst alle vier Reifen erneuern. Man gönnt sich ja sonst nichts. Nächste Woche sind wieder einige Kilometer vorgesehen.

23. März 2014
Heute Ruhetag.

22. März 2014
Luxembourg ist eine Reise wert. In der Stadt wie auf dem Land, der gepflegte und saubere Eindruck hat Bestand. Wir machen uns wieder auf den Weg in Richtung Heimat. Gemäss Wetterbericht soll es am 23. März bis in die Niederungen schneien. Da wir nicht wintertauglich eingerichtet sind, wollen wir nun bis nach Liechtenstein durchfahren. Wir bleiben auf der französischen Seite des Rhein's und geniessen die Fahrt auf französischen Autobahnen, die zwar Ansprüche an Fahrzeug und Bereifung stellen aber dafür die Nerven des Fahrers schonen. Sogar an Metz vorbei war kein besonderes Verkehrsaufkommen zu bemerken. Weiter Richtung Srasbourg durch das Elsass kamen wir wieder in bekannte Gefielde. Kurz vor Basel setzte dann der Regen ein und ab Basel begann wieder der Kampf um die besten Plätze auf der Autobahn. Ein kurzer Stau bei Spreitenbach, dann auf die richtige Spur gewechselt und schon ging es auf der Umfahrung um Zürich herum Richtung Zürichsee. Der dichte Verkehr nach Zürich löste sich allmählich bis zum Walensee auf und buchstäblich mit dem letzten Tropfen Diesel, der in Luxembourg 1,26 Euro pro Liter kostete (es gab sogar Diesel für 1,16 Euro), kamen wir in Liechtenstein an.  

21. März 2014
Es hat die ganze Nach geregnet. Als wir um 8:30 h abfuhren, regnete es immer noch. Wie üblich, gelangten wir in den morgendlichen Kampf der Arbeiter und Angestellten um die besten Plätze auf der Autobahn. Wir als bloody tourists mischten kräftig mit. Als wir endlich aus Rotterdam heraus kamen, regnete es immer noch. Dasselbe Spiel in Antwerpen, Kampf um die Plätze, der Regen liess trotzdem nicht nach. Doch endlich nahe Brüssel wurde es langsam heller, dafür endete der Kampf auf der Autobahn nicht. Nach Brüssel wurde der Verkehr und das Wetter besser. Auffallend ist, dass es auf den Autobahnen in Holland und auch in Belgien nicht so hektisch zugeht, wie in Deutschland. Das mag einerseits an der Geschwindigkeitsbegrenzung, in Holland aber sicher auch an der Disziplin der Autofahrer liegen. Nirgends wurde so wenig gehupt und gedrängelt wie in Holland oder Belgien. Im heutigen Europa sind die Grenzen zwischen den Staaten praktisch nicht mehr auszumachen. Ich traue aber zu behaupten, dass die belgische Autobahn am Schmutz am Strassenrand zu erkennen ist zumal sich dieser Zustand schlagartig in Luxembourg wieder ins Gegenteil wendet.  Luxembourg macht einen überaus gepflegten und sauberen Eindruck. Heute übernachten wir in Nommern auf dem vom ADAC mit 5 Sternen ausgezeichneten Campingplatz Nommerlayen. Die 5 Sterne sind wirklich verdient.

20. März 2014
8:00 h, hoffentlich kommen wir gut weg von unserem Platz. Man muss wissen, dass der Grundwasserspiegel in Holland sich fast gleichauf mit dem gewachsenen Terrain befindet. Wie wir zu später Stunde herausgefunden haben, hatte unser Stellplatz zwei Spuren aus Kunststoff-Rasengitter, auf die wir eigentlich hätten drauffahren sollen. Wir stehen etwa 50 Zentimeter daneben. Die Hinterräder kommen mir etwas tiefergelegt vor, die Distanz zum Chassis geringer als sonst. Heute Morgen nach dem Aufwachen hat sich die Situation nicht verändert, wir sind nicht versunken. Mit sanftem Gasgeben und dank Frontantrieb können wir unseren Platz ohne Probleme verlassen. Auf dem Plan steht die Nordseeküste. Der Morgenverkehr in Amsterdam ist gewaltig, die fünfspurige Autobahn verlangt am frühen Morgen schon höchste Konzentration. Dazu Schilder lesen, Spur wechseln und niemanden rammen.  So ging's quer über die Halbinsel nach Noordwijk. Das erste mal an der Nordsee und dazu an so einem fantastischen Ort ist schon beeindruckend. Sanddünen so weit das Auge reicht. Und dann das Meer. Links Strand, rechts Strand und voraus kein Land in Sicht, achtern lauter Hotels und Beach-Bars. Einige haben sogar schon geöffnet. Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang geht es weiter Richtung Rotterdam. Wir nehmen die Nebenstrassen durch zahlreiche malerische Dörfchen und vorbei an Blumenfeldern, die durch ihren bunten Farbenteppich beeindrucken. Wir schlagen die Zelte symbolisch beim Stadtcamping Rotterdam auf. Danach geht's per Velo Richtung Centrum Rotterdam. Natürlich kann man an einem halben Tag nicht alles besichtigen, doch für die geistige Verarbeitung der Sehenswürdigkeiten ist es genug.

19. März 2014
Von Winterswijk bis Amsterdam sind es gerade 2 Stunden. nochmal ein paar Minuten dazu Richtung Norden und man ist in Edam. Wer kennt ihn nicht, den Edamer. Bei uns bekannt in seinem roten Kleid aus Wachs. Käse aus Holland. Etwas südlicher liegt Gouda, ebenfalls bekannt, aber in gelbem Trikot. Edam, nicht nur wegen seines Käse und dem Kaasmarkt bekannt, ist allemal einen Besuch wert. Wunderschöne kleine alte Gebäude aus dunklen Ziegeln erbaut, dazwischen Kanäle, Zugbrücken, Sackgassen. Schwierig ist es hier im März einen Campingplatz zu finden der noch dazu geöffnet hat. Ein Wohnmobil-Parkplatz mit Stromanschluss ist zwar vorhanden, jedoch kein Uebernachten erlaubt. Ein ebenfalls anwesender WOMO-Fahrer aus Slowenien hatte das gleiche Problem. Probleme sind also international. In Amsterdam wurden wir fündig. Die Kleinen Schilder am Wegesrand mit einem stilisierten Wohnwagen und einem Pfeil darunter weisen den Weg. Die Distanzen zwischen den Schildern lassen genug Zeit für Interpretation und Mutmassung wo es nun eigentlich weiter geht. Meist durch Zufall findet man ein weiteres Schild mit einem weiteren Campingplatz. So führte uns unser Suchpfad durch ein wunderschönes Fischerdörfchen, welches sich am Ufer des Markermeers über etwa einen Kilometer erstreckt. Links die Fischerhäuser, dann eine schmale gepflasterte Strasse und rechts das Markermeer. Gegenverkehr muss auf Meilen voraus entdeckt werden und wie ein Zahnrad oder ein Zahnriemen mit den zusätzlich parkierten Autos am Strassenrand abgeglichen werden. Schlussendlich erreichen wir den Campingplatz Badehoeve, welcher eigentlich auch geschlossen hat, uns jedoch trotzdem für eine Nacht aufnimmt. Eine urchige Camping-Gaststätte lässt uns beim Schlummertrunk erneut staunen, was man doch für seine Euro bekommen kann. Auch hier ein deutliches Süd-Nord-Gefälle im Preis und wenn wir schon dabei sind, auch eine deutliche Süd-Nord-Steigerung in Gastlichkeit.

18. März 2014
Heute ging es um 8:45 h los. Die gestern verlassene Auobahn musste gesucht und gefunden werden, was auch auf Anhieb gelang. Etwas seltsam mutete jedoch der Sonnenstand an, der von links kam, das bedeutet am frühen Morgen, dass wir gegen Süden fahren. Also nächste Ausfahrt raus und die Einfahrt Richtung Norden nehmen. Wer in Deutschland unterwegs ist, sollte sich mit den Himmelsrichtungen auskennen. Zumindest sollte man wissen in welcher Richtung das Ziel liegt. So kann man sich nötigenfalls am Sonnenstand orientieren, was auch uns beträchtliche Kilometer erspart hat.

Es ist interessant zu erleben, dass es auf der Autobahn ein Süd-Nordgefälle gibt. So kostet ein Stück Gugelhupf auf der Höhe Stuttgart noch 2,90 Euro, auf der Höhe Mönchen Gladbach dann nur noch 1,90 Euro. Ich hoffe sehr, dass diese Zeilen keinen Anlass für eine Preisanpassung bilden, wenn jedoch, dann bitte nach unten.

Ab Koblenz wird das Gewirr aus Autobahnen immer verwirrender. Irgendwie kommt mir die Strassenkarte vor, wie die Krampfadern an den Waden meiner Oma selig. Alle führen zwar zum Herzen, wenn jedoch das Ziel nicht im Herzen sondern etwa an der linken Schulter liegt, wird die Sache reichlich kompliziert. Mit vertieftem Kartenstudium und Abkürzungen durch Nebenvenen gelangten wir schlussendlich zu unserem Ziel an der linken Schulter, nämlich Winterswijk in den Niederlanden.

17. März 2014
Holland wir kommen. Nach den letzten Packmanövern ging es um 10.30 h los. Eine ungünstige Zeit um durch Zürich zu kommen, da der Mittagsverkehr die meisten Strassen lahm legt. Also wurde kurz umdisponiert und die Route über Kreuzlingen/Konstanz Richtung Stuttgart gewählt. Wie sich herausstellt eine kluge Entscheidung. Bis Bad Dürkheim, wo wir jetzt übernachten werden, war kein nennenswerter Verkehr zu verzeichnen. Abgesehen von den an Werktagen natürlich tausendfach vorhandenen Lastwagen, die aber recht brav die rechte Spur einhalten. Die verzweifelten Versuche einen ADAC-Campingführer zu erhaschen, unserer liegt zu Hause auf dem Küchentisch, scheiterten an jeder Autobahnraststätte. Ein freundlicher Kioskbetreiber klärte uns auf, dass diese Campingführer in Deutschland direkt beim ADAC zu beziehen sind. Dafür konnte er uns einen Campingplatz in Bad Dürkheim empfehlen und zwar den Knaus-Campingpark. Da sind wir nun. Der Campingplatz liegt an einem etwa 500 Meter langen Weiher der vielleicht 50 Meter breit ist. Alles in allem eine idyllische Lage inmitten eines Weinanbaugebietes. Dies dürfte auch der Grund sein, weshalb es einen 500 Meter langen Weinlehrpfad gibt. Was in Liechtenstein das Saunafass, ist in Bad Dürkheim das Campingfass. Statt zu schwitzen kann man hier für wenig Geld in einem ebensolchen Fass, das mit einem Doppelbett und einer "Sitzbank-mit-Tisch-Einrichtung" ausgstattet ist, übernachten. Sieht gut aus und ist mit 29 Euro pro Nacht auch erschwinglich. Zu unserem RIMOR Sailor natürlich keine echte Alternative.

16. März 2014
Wer längere Zeit auf Reisen ist, für den sind Haustiere nicht besonders geeignet. Unsere zwei Wellensittiche haben ein neues Zuhause gefunden. Freunde aus unserer Zeit im Tessin haben sich der beiden Vögel angenommen. Wir sind überzeugt, dass unsere beiden ehemaligen Hausgenossen keinen besseren Platz hätten finden können.

15. März 2014
Im Garten warten noch einige Arbeiten, die mangels Zeit so schnell wie möglich erledigt werden müssen. Also ging es heute los mit der Demontage des alten Gartenhäuschens. Das neue Gartenhäuschen ist zum Glück bereits aufgestellt. Da in den letzten Tagen das Wetter ziemlich trocken war, kam noch die Gartenfräse zum Einsatz. 100 m2 Garten brauchen aber doch bei nur 40 cm Fräsbreite der Bodenhacke mehr als eine Stunde. Der Garten muss ja genügend tief aufgelockert werden. Am Abend war jedoch alles zu meiner Zufriedenheit erledigt. Jetzt wird der Garten ca. eine Woche brach liegen. Dann sollten wir wieder aus Holland zurück sein.

14. März 2014

Seit heute ist es so weit. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Damit stellt sich die Frage, was fängt ein Pensionist mit der neu gewonnenen Freizeit an? Das Zitat von Wilhelm Busch zeigt, wonach der Sinn uns steht.

Unser Plan für die „Zeit danach“ sieht in etwa so aus. Am 17. März 2014 geht’s nach Holland, nicht auf die schnelle Tour, sondern nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ über Frankreich, Luxembourg und Belgien. Das eigentliche Ziel ist der in Camperkreisen international bekannte Campinggrossmarkt OBELINK. Ob der sich in Anlehnung an die mächtige Statur des gallischen OBELIX so nennt, entzieht sich meiner Kenntnis. Da eines der nächsten Ziele Kroatien heisst, werden wir uns in Holland mit den allernötigsten Camperutensilien eindecken. Wir sind nicht neu im Camperleben und brauchen daher auch nicht alles neu, aber einiges ist doch zu ersetzen und zu ergänzen. Man spricht ja miteinander.

Nach Holland, wo die Vegetationsperiode in den Gewächshäusern schon begonnen hat, geht es zurück in den heimischen Schrebergarten, um die auch hier begonnene Vegetationsperiode nicht zu versäumen. Heuer gilt es genau zu planen, was wann gepflanzt und gesät werden darf und vor allem, was wann erntereif sein darf. Der Garten wird nämlich für einen grossen Zeitraum sich selbst und der Natur überlassen bleiben. Mehr Bio geht nicht mehr.

Am 27. März 2014 öffnet der Campofelice in Tenero im schweizerischen Tessin seine Tore für die neue Saison. Als ehemalige Dauercamper auf diesem wirklich empfehlenswerten Platz lösen wir die verschiedenen Versprechen ein, welche wir gegeben haben, bevor wir letztes Jahr das Dauercamperleben am Lagomaggiore aufgegeben haben. Das heisst ein paar Besuche und auch Hilfe beim Aufstellen und Einrichten für die neue Saison.

Am 1. April 2014 heisst es dann ciao und arrivederci. Wir fahren weiter nach Kroatien. Den Anhänger für unser neues Saisoncamperleben in der Nähe von Rovinj haben wir vorsorglich bereits geladen und angehängt. Wir konnten mit dem Campingplatzbetreiber eine Abmachung treffen, den Anhänger mit den meisten Materialien bereits vor Eröffnung des Platzes auf unsere reservierte Parzelle zu stellen. Den Wohnwagen werden wir später nachliefern. Anschliessend geht es zur Erholung nach Hause ins Ländle. Der Garten wird wohl schon auf uns warten und uns eine botanische Meisterleistung abverlangen, was ist „Unkraut“, was ist Gemüse? Es gibt da ein recht einfaches Mittel zur Unterscheidung. Alles, was in gerader Linie wächst ist wahrscheinlich Gemüse, das Grünzeug, welches sich nicht an die geometrische Ordnung hält, ist wahrscheinlich Unkraut. Wissen werden wir es dann zur Erntezeit.

Etwa am 10. April 2014 wird es uns wieder in den Süden ziehen. Das Zentrum des antiken Europas, die ewige Stadt Rom ist unser Ziel. Auf der Strecke wird auch Assisi liegen, die Heimat des Heiligen Franziskus und Namensgebers des derzeitigen Papstes. Der Besuch des Vatikans ist ebenso eine Selbstverständlichkeit. Von Rom geht es wieder zurück in die Heimat. Jetzt gilt es erneut den Garten zu inspizieren und zudem den Wohnwagen für die neue Campingsaison vorzubereiten. Natürlich wurde den ganzen Winter immer wieder etwas ausgebessert und Kosmetik betrieben, jetzt geht aber die Verkehrssicherheit vor. Die Bremsen, Lichter und Reifen müssen kontrolliert werden bevor es dann wieder gegen Süden geht. Nichts ist ärgerlicher als eine Reifenpanne unterwegs, von der Gefährdung dadurch ganz zu schweigen. Auch das Beladen will gelernt sein. Gut austariert und was natürlich noch wichtiger ist, die Befestigung des Ladegutes, diesen Aspekten sollte man ein wichtiges Augenmerk widmen. Gut geplant ist halb angekommen. Ich habe mir eine Excel-Tabelle erstellt, die alle zu ladenden Gegenstände auflistet, daneben für jedes einzelne Stück das Gewicht. Das erleichtert die Zuladung zu kontrollieren und nebenbei auch nichts zu vergessen.

Soweit die Planung, inwieweit sie sich in die Wirklichkeit umsetzen lässt wird sich zeigen. Die aktuellsten Ereignisse werden am Anfang dieser Seite stehen.



 
 
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